Im Moment ist es modern, auf Ärzte oder das Gesundheitssystem im Allgemeinen zu schimpfen - leider viel zu oft aus gutem Grund. Dass es auch anders geht, erfuhr ich jüngst bei einer Veggie-freundlichen Ärztin aus dem Großraum Köln.
Das eine oder andere Zipperlein plagt sicher jeden. Doch im konkreten Fall wollte ich eine Auskunft über Mineralstoffe, die man durch vegetarisches Essen zu sich nimmt, und die damit verbundenen Auswirkungen auf den menschlichen Organismus. Nachdem mich ein schulmedizinischer Facharzt mit den Worten, "von so Dingen" habe er keine Ahnung, abgespeist hatte, versuchte ich mein Glück bei einer Ärztin, die mir vom Vegetarierbund empfohlen wurde.
Zur ersten Kontaktaufnahme schrieb ich ihr eine E-Mail mit einigen allgemeineren Fragen zum Thema 'Vegetarismus und Nährstoffe'. Zu meiner Überraschung erhielt ich eine sehr ausführliche Antwort - per E-Mail - zurück. Nachdem ich mich bedankt hatte und meine Fragen etwas konkreter wurden, nahm sie sich die Zeit und beantwortete all meine Anliegen - restlos - in einer weiteren E-Mail. Sie setzte sogar noch einen drauf und gab mir weitreichende Tipps und Kontaktadressen für meine weitere Recherche; sogar eine kleine Ernährungsberatung 'per Ferndiagnose'* führte sie unverbindlich durch - all das kostenlos!
Es gibt sie also doch noch: Ärzte, die ihren Ehrenkodex ernst nehmen und sich in erster Linie um die Anliegen der Patienten kümmern und zwar, bevor sie fragen, was für sie dabei herausspringt oder ob der Patient privat- oder gesetzlich versichert ist. Ob die Gutmütigkeit besagter Ärztin nun im direkten Zusammenhang mit ihrem Dasein als Vegetarierin steht, kann ich zwar nicht empirisch belegen, denkbar ist es aber allemal. Denn wer Tiere als Mitgeschöpfe ehrt, hat meist auch ein tieferes und ganzheitlicheres Verständnis für den Menschen. Daumen hoch für diese positive Erfahrung in puncto Menschlichkeit und Hilfsbereitschaft!
*Sie ergänzte natürlich, dass ein persönlicher (Arzt-)Besuch dadurch nicht ersetzt werden kann.
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