Die Festtage stehen vor der Tür und es wird wieder geschenkt, geschlemmt und verwöhnt werden. Genau die richtige Zeit, mal etwas Anderes auszuprobieren. Wie wär's mit 'fairen Weihnachten' und einem 'leidfreien Rutsch ins neue Jahr'?
Seit Jahren, fast schon Jahrzehnten, gibt es an Weihnachten bei uns zu Hause traditionell Wild: Hirsch, Hase und auch Wildschwein landeten als Festessen auf dem Tisch. Dieses Jahr wird das - zumindest was meine Person betrifft - anders sein, denn ich werde meine ersten 'vegetarischen Weihnachten' verbringen. In der Zeit 'zwischen den Tagen' wurde (und wird) überdies genascht und sich an allen erdenklichen Sinnesfreuden ergötzt, auch das ist Tradition und es darf auch nicht fehlen. Zu guter Letzt purzelten bisher stets die Geschenke; auch das wird dieses Jahr anders sein, ganz im Zeichen des Minimalismus.
"Au weia, der Öko will uns doch nicht etwa auch noch Weihnachten verderben?!" - Keine Panik, ich werde die Feiertage keiner kritischen Rundumüberprüfung unterziehen (auch wenn es da sicher einiges zu klären gäbe... ;-) ). Nein, ich möchte drei kurze, aber wirkungsvolle Tipps geben, mit denen das Fest der Liebe auch tatsächlich zum Fest des Mitgefühls und der Nächstenliebe werden kann:
1.
Wie wär's mit einem vegetarischen Weihnachtsmenü? Einfach den Braten durch vegetarisches Gulasch, Tofu-Schnitzel oder andere Produkte ersetzen, vernünftig würzen und fertig ist ein Essen, für das keine Tiere leiden bzw. sterben mussten, also ganz im weihnachtlichen Sinne. Wer im Kopf 'umschaltet', der wird keinen Braten vermissen.
PS: Was für Weihnachten gilt, kann auch für Silvester nicht falsch sein, vielleicht sogar als Vorsatz für das neue Jahr. ;-)
2.
Wieso nicht mal die Berge an Süßigkeiten durch etwas weniger, dafür aber auch etwas teurere Fairtrade-Ware ersetzen? Es müssen keine Teller voller Billig-Schoki sein, viel spannender sind doch ohnehin mehrere Kleinigkeiten, bei denen eine jede ihre eigene 'Geschichte' erzählt - auf manchen Fairtrade-Produkten sind sogar die Projekte gelistet, die durch den Kauf unterstützt werden. Was wohl ein Kind für große Augen machen wird, wenn es erfährt, dass es gerade Schokolade isst, durch deren Kauf z. B. andere Kinder auf der Welt zur Schule gehen oder sich Spielzeug leisten können.
PS: Auch Adventskalender gibt es inzwischen mit fair gehandelter Ware.
3.
Geschenke im Sinne von 'mehr nehmen'? Wozu soll das gut sein? Haben wir nicht sowieso alle schon viel zu viel Zeug herumstehen? Sagen wir mal, die Großeltern schenken jedes Jahr einen (Geld-)Wert von ca. 100€. Dafür ist eine DVD drin, ein neuer Pulli und vielleicht sogar das lang ersehnte Videospiel. Was spricht dagegen, den Schenkwert um 1/3 zu reduzieren und 'nur' für 66€ zu schenken? Dann muss der (Marken-)Pulli eben bis zum Geburtstag warten. Ob das Kind deswegen unglücklich sein wird? Wohl eher nicht! :-) Mit den übrigen 33€ (oder mehr) könnte man einen guten Zweck unterstützen oder - wenn die Kinder schon älter oder sogar erwachsen sind - den Betrag gleich zweckgebunden verschenken (z. B. durch ein Los der Aktion Mensch, eine Fläche Regenwald, eine Spende an ein Hilfswerk oder oder oder...). Der Beschenkte wird fühlen, dass ihm die 33€ nicht fehlen und sich vermutlich freuen, einen Teil seines 'Reichtums' abgegeben zu haben.
PS: Wer sich unsicher ist, kann auch vorher mal vorsichtig fragen: "Was hältst Du davon, wenn wir uns dieses Jahr etwas weniger schenken und stattdessen XY unterstützen?" Wer diesen Vorschlag ablehnt - nun ja, der hat irgendwie den Sinn von Weihnachten nicht verstanden...
Ich räume ein, das meine Tipps dem Einen oder Anderen ein wenig romantisch verklärt vorkommen könnten, doch ist Weihnachten nicht gerade dazu da? Und ist kitschige Verklärtheit, die zu guten Taten führt, nicht immer noch besser als der Glitzer-Kitsch, der uns derzeit jeden Tag in den Einkaufszentren entgegenblinkt? - Also! ;-)
Das war's auch schon mit meinen guten Ratschlägen und mir bleibt nichts weiter, als allen fröhliche Weihnachtstage zu wünschen! Wir lesen uns im nächsten Jahr...
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