Der 'Negerkönig' und seine politisch unkorrekten Begleiter

"Hey, Pipi Langstrumpf", tönte es einst fröhlich und unbeschwert aus deutschen Kassettendecks. Doch seit einiger Zeit wurde Pipi des Namens ihres Vaters beraubt. Ein ähnliches Schicksal ereilte den "Mohren" aus dem Struwwelpeter oder die "zehn kleinen Negerlein".

Wieso die Aufregung? Was ist geschehen? Wer nicht weiß, wovon ich rede, sollte mal einen Blick in aktuelle deutsche Kinderbücher werfen. Aus Gründen der politischen Korrektheit hat man aus Pipi Langstrumpfs Vater, dem "Negerkönig", einen "Südseekönig" gemacht. Die "zehn kleinen Negerlein" stehen heftig in der Kritik und im Struwwelpeter-Museum gibt es Überlegungen, die Geschichte gleich ganz umzuschreiben und den ehemals drei weißen Kindern, die sich über ein schwarzes lustig machen, drei schwarze gegenüber zu stellen, um das 'Gleichgewicht' wieder herzustellen (dabei erhalten die weißen Kinder bereits in der Originalgeschichte eine Strafe, weil sie sich über das schwarze Kind lustig gemacht haben).

Holen wir mal etwas weiter aus und schauen uns Geschichtsbücher an. Schreibt man diese etwa auch um? Man stelle sich einmal vor, man nähme alle Ereignisse der Geschichte und 'bereinige' sie unter denselben Gesichtspunkten der politischen Korrektheit. Es bliebe nicht mehr viel an Geschichte übrig. Ob Inquisition, Religionskriege oder Sklavenhandel, all das war politisch nicht korrekt und ist es auch heute noch nicht. Es verbleibt trotzdem in den Geschichtsbüchern und das ist auch gut so, immerhin können solche abschreckenden Beispiele pädagogischen Wert haben: "So schlimm war es damals, machen wir es heute besser!"

Was für Geschichtsbücher selbstverständlich ist, ist bei Kinderbüchern inzwischen verpönt. Dabei gab es eine Übergangslösung, die mir sehr gefallen hat: Begriffe wie 'Negerkönig' blieben erhalten, wurden aber mit einer Fußnote versehen, in der erkärt wurde, dass das Wort heute ein Schimpfwort ist, damals hingegen noch nicht negativ besetzt war und daher zum normalen Sprachgebrauch gehörte. Bei Kinderbüchern, die vorgelesen werden - so meine persönliche Meinung - könnte man die Fußnote auch gleich ganz weglassen und auf den Erziehungsauftrag der Eltern hinweisen, z. B. zu Beginn der Geschichte: Ein kurzer Hinweis "erklären Sie Ihrem Kind, dass sich Wörter und ihre Bedeutung verändern" und die Sache ist erledigt. Stattdessen geht man hin und überarbeitet ursprünglich harmlose Weltliteratur. Oder glaubt irgendjemand, Heinrich Hoffmann habe 1845 jemanden beleidigen wollen?

Ich sehe ein, dass ein Wort wie 'Neger' heute nicht mehr benutzt werden sollte (dabei ist es etymologisch betrachtet genauso harmlos wie das Ersatzwort 'Schwarzer', es bedeutet nämlich genau dasselbe (negro = schwarz)). Daraus aber eine Welle der Empörung zu generieren und in Nacht-und-Nebel-Aktionen Zensur durchzuführen, ist eine Beleidigung der Autoren. Zu ihrer Zeit galten Afrikaner als exotisch und fremd. Also hat man 'das Unheimliche, das Unbekannte' in Büchern und Geschichten verarbeitet. Das war nicht politisch unkorrekt, sondern psychologisch wichtig. Dinge, die der Mensch nicht kennt oder nicht versteht, müssen verarbeitet werden (einer der Grundsätze der Sozialpsychologie); das geschieht manchmal in Witzen, manchmal in dummen Sprüchen und manchmal eben auch in Büchern und Geschichten. Damit mich niemand missversteht: Ich möchte 'politisch unkorrektes' Verhalten nicht entschuldigen, sondern erklären. Dabei geht es mir nicht darum, Diskriminierungen gesellschaftsfähig zu machen, sondern übertriebene Behutsamkeit abzubauen.

Drehen wir den Spieß doch einmal um: Manche afrikanische Naturvölker haben immer noch Angst vor weißen Menschen, einfach weil sie sie noch nie gesehen haben. Trotzdem meinen reiche Amerikaner immer wieder, sie müssten die Gebiete dieser Völker als Safari-Route missbrauchen. Die Naturvölker fürchten sich vor den Autos der Weißen und beschießen sie mit Pfeilen. Und zwar nicht, weil sie weiße Menschen für minderwertig halten, sondern weil sie Angst vor dem bisher nie Gesehenen haben. Nun fürchtet sich heute glücklicherweise kein zivilisierter Mensch mehr vor Schwarzen, weil wir endlich verstanden haben, dass es keinen Grund dazu gibt; eine wichtige Erkenntnis der aufgeklärten Welt. Aber es geht eben nicht um heute, sondern um eine Zeit, in der das noch nicht selbstverständlich war.

Auch Deutsche werden immer wieder Ziel von Sticheleien oder 'politisch unkorrekten' Wörtern und das sogar in der heutigen Zeit: 'Bleichgesichter, Kartoffelköpfe, Krautfresser, Rundaugen'. All diese Begriffe finde ich persönlich nicht so schlimm. Und zwar nicht aus irgendeinem historischen Schuldgefühl heraus (ich werde nie verstehen, wieso ich mich für etwas schuldig fühlen soll, was ein halbes Jahrhundert vor meiner Geburt stattgefunden hat), sondern weil ich den Menschen gönne, ihre Klischees ab und zu mal zu bemühen, um sich die Welt so zurecht zu legen, dass sie sie verstehen können (auch das ist nach den Erkenntnissen der Sozialpsychologie eine Notwendigkeit). Wenn sich die Chinesin, mit der ich einst über Skype chattete, immer noch fragt, wieso ich keine Lederhosen trage oder keinen Schuhplattler kann, dann ist das ihr gutes Recht. Ich möchte damit unter keinen Umständen Beleidigungen rechtfertigen, sondern erklären, dass es gar nicht möglich ist, eine Welt ohne jede Form von Schubladendenken zu erzwingen. Davon abgesehen gibt es kaum eine Nation, die - zumindest politisch gesehen - liberaler und toleranter ist als die deutsche, was durchaus zu begrüßen ist. Doch sollte irgendwann der Punkt erreicht sein, an dem es genügt, spätestens dann, wenn Weltliteratur zensiert werden soll. Damit zurück zum 'Negerkönig' und seinen Leidensgenossen: Wenn er ein 'Negerkönig' bleibt, hat das nichts mit Intoleranz zu tun, sondern mit geschichtlichem und sprachlichem Bewusstsein. Solange dieses Wort in Büchern, die heute geschrieben werden, vermieden wird, ist doch alles in Ordnung.

Daher lautet mein Schlussappell: Lassen wir Begriffe Begriffe sein, ohne sie aus ihrem historischen Zusammenhang zu reißen! Erklären wir Veränderungen statt sie zu zensieren! Und lassen wir endlich eine gesunde Portion Menschenverstand zu! Es gibt wichtigere Dinge als den Unterschied zwischen einem 'Neger-' und einem 'Südseekönig'. Wie wär's, wenn man sich mal damit beschäftigen würde, die Lebensbedingungen in Teilen Afrikas zu verbessern, anstatt hier tausende Euros in die Überarbeitung von Büchern zu stecken? Manchen scheint das eigene kollektive Gewissen mehr wert zu sein als sinnvolle und nachhaltige Veränderung. In diesem Sinne stecken hinter dem 'Südseekönig' nicht zuletzt ganz egoistische Motive. Und das wiederum ist wirklich politisch unkorrekt.

Nachtrag:

Während meiner Recherchen zum Artikel habe ich gelernt, dass auch das Wort 'Schwarzer' politisch unkorrekt sein kann. Ich habe allerdings kein Wort gefunden, dass nicht von irgendeinem Teil dieser Welt als Diskriminierung empfunden wird. Selbst die Begriffe 'dunkelhäutig' oder 'farbig' sind verpönt, weil sie wohl in abgewandelter Form eine große Rolle in der Apartheid spielten. Ich komme also zu dem Schluss, dass es - sprachlich betrachtet - kein adäquates Gegenteil zum 'Weißen' gibt. Ferner sehe ich keine andere Möglichkeit als darauf hinzuweisen, dass ich mit dem Benutzen des Begriffs niemanden beleidigen möchte. Wer einen Begriff kennt, der absolut 'unbelastet' ist, kann ihn gerne im Kommentar vorschlagen. Ich bin sehr gespannt.

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Kommentare: 6
  • #1

    Ernst Hartmann (Pseudonym) (Dienstag, 26 Februar 2013 21:44)

    Guter Beitrag zu einer momentan geführten Diskussion, wenn er auch nicht in allen Belangen meine Zustimmung geniesst, so zum Beispiel nicht darin, dass man für die Klischees, in denen sich die Leute befinden, Verständnis aufbringen sollte, jedenfalls nicht in dem Sinn, dass man sie ihnen „gönnt“. Stattdessen ist mit Beständigkeit dafür eintzureten, sich von allerlei unförderlichen Klischees zu emanzipieren. Was die Politcle Correctness angeht, so ist festzuhalten, dass sie nur in dem Moment wertvoll ist, da sie der Wahrheit dient und diese fördert. Alles andere ist Widerlingstum und somit abzulehnen! Die Frage ist allerdings, ob solches hiermit überhaupt bezweckt werden soll, oder ob es letztlich nicht doch als reines Zensurintstrumentarium zu betrachten ist. In Zeiten wie diesen ist das sicherlich zutreffend! Was mich betrifft, so waren Worte wie „Zigeuner“ oder „Neger“ in Kindertagen niemals schlechte Begriffe, sondern hatten stets ihre eigene „Würze“. Tja, schöne, heile Zeit war das damals noch... Selbst der Sozialdemokrat und spätäre Anarchist Johann Most sprach seiner Zeit in einer seiner Schriften von der „Naivität eines Negerkindes“. Nun kann man ja wirklich nicht behaupten, dass dieser Mensch rechter Gesinnung gewesen wäre, naja, eine traurige Zeit ist dies!

    BEWAHRT DIE DEUTSCHE SPRACHE!

  • #2

    Manuel Dekielinski (Mittwoch, 27 Februar 2013 17:01)

    Vielen Dank für Ihren Kommentar.
    Mich würde interessieren, was Sie unter einem "unförderlichen Klischee" verstehen. Ein Klischee bleibt ein Klischee, daher verstehe ich nicht ganz, wie es "förderlich" oder "unförderlich" sein kann.
    Außerdem stimme ich Ihnen in dem Punkt mit der "eigenen 'Würze'" gewisser Begriffe nicht ganz zu. Wenn Begriffe wie 'Zigeuner' oder 'Neger' auch damals schon dazu benutzt wurden, die Bezeichneten herabzuwürdigen, so waren sie auch damals schon nicht in Ordnung. Beim Begriff 'Neger' ist dies i. d. R. aber nicht der Fall, da es sich um eine relativ wertungsfreie Bezeichnung für einen schwarzen Menschen handelte.
    Zum Thema "schöne Zeit": Kommt einem die eigene Kindheit nicht automatisch stets besser vor als die Gegenwart, weil man im Nachhinein Dinge verklärt? Unter diesem Aspekt würde ich sagen, dass auch damals nicht alles schön und gut war. Jede Zeit hatte und hat ihre Höhen und Tiefen.
    Bitte erläutern Sie noch kurz, wie Sie auf Ihr Pseudonym gekommen sind.

  • #3

    Ernst Hartmann (Dienstag, 05 März 2013 09:38)

    „Mich würde interessieren, was Sie unter einem "unförderlichen Klischee" verstehen. Ein Klischee bleibt ein Klischee, daher verstehe ich nicht ganz, wie es "förderlich" oder "unförderlich" sein kann.“

    Klischees sind in vielen Fällen deshalb unförderlich, weil sie Menschen nur all zu oft daran hindern, wahrhaftiger Gesinnung zu sein. Ein Beispiel: Wenn ein Vater einem ausgeprägt martialischem Weltbild anhängt, so wird er stets bemüht sein, den damit verbundenen Vorstellungen zu entsprechen, was sich nicht in allen, aber in vielen Dingen negativ auswirken kann und wird. So wird es nicht selten der Fall sein, dass ein solcher seinem Sohn eintrichtert, Weinen gehöre sich für einen Jungen nicht, ja, geht er in seltenen Fällen gar so weit, zu behaupten, Weinen sei eine Fehlfunktion des Körpers, so in meinem Fall. Generell ist eine Erziehung, welche nach Klischees verläuft, im Allgemeinen eine giftige, wissen die Betroffenen meist selbst nicht einmal, warum sie den entsprechenden Vorstellungen denn überhaupt Folge leisten. Auf solchen Grundlagen wird eine vernünftige Erziehung wohl kaum zustande kommen, was auf der Hand liegt, denn wessen Leben allein dadurch bestimmt wird, gewissen irrationalen Vorstellungen zu entsprechen, dessen Vernunft ist i.d.R. ausgeblendet, jedenfalls wird sie beständig durch aufgesetzte bzw. theatralische Verhaltensweisen beeinträchtigt werden, wodurch eine Verwässerung ganz zwangsläufig in Gang kommt.

    Das Sie mir in zweitgenanntem Punkt nicht zustimmen, hat seinen Ursprung wohl darin, dass Sie mich hier missverstehn. Es ist selbstverständlich verwerflich, Begriffe in diffamierender Weise zu gebrauchen. Nennt man einen Zigeuner „Zigeuner“, um ihn damit weltanschaulich zu degradieren, ist dies zweifellos schlimm, denkt man jedoch an das sogenannte „Zigeunerschnitzel“, oder an das zünftige Gefühl eines fahrenden Lebens (wobei es sich hierbei letztlich natürlich auch nur um ein Klischee handelt), wird man nachvollziehn können, weshalb ich von einer gewissen „Würze“ sprach.

    Nun zur „schönen, heilen Zeit“: Natürlich war sie längst nicht in allem heil und schön, man ist, was manches anbelangt, gar heilfroh, dass es weit zurückliegt und läge auch keinerlei wert darauf, es nochmals zu durchleben. Das ist auch nicht, was ich meine/meinte, nur hätte man sich ein Gefühl, wie es derzeit dass durch die allgemeine [subtile] Meinungskorrektur erzeugt wird, zur damaligen Zeit wohl im Traum nicht vorstellen können. Der Gipfel all dessen, was mir bisher an politisch korrektem Irrsinn unter die Augen kam bestand in dem Verbot, dass Wort „Jude“ verwenden zu dürfen - dass Wort „Jude“ an und für sich wurde zensiert! Und nicht etwa in einem bestimmten verwerflichen Zusammenhang! Ist das noch die Möglichkeit? Allem Anschein nach...schon.

    Sie wollten wissen, warum ich gerade dieses Pseudonym kreierte? Nun, als Verfechter der Wahrheit befindet man sich heute leider allzu oft in der Gefahr, aufgrund seiner Ansichten angefeindet zu werden. Nicht, dass das nicht zu allen Zeiten so gewesen wäre, nur ist besonders diese Zeit bekannt für Ihre Fanatiker. Zwar könnte ein Hacker immer noch ohne weiteres auf jemandes Spur kommen, nur befindet man sich so nicht gerade allzu sehr auf dem Präsentierteller. Auch hätte ein Hacker immer noch zu ermitteln, wer es denn nun war, der die Nachricht verfasst hat. Auch schien mir „Ernst Hartmann“ passend – Ist bekannt, dass Ihre Partei durchaus nicht zu den antideutschen Kräften zählt!




  • #4

    Manuel Dekielinski (Dienstag, 05 März 2013 12:29)

    Ich danke Ihnen für Ihren ausführlichen Kommentar.
    Ihren Punkt zum Thema Klischee habe ich nun verstanden und stimme Ihnen weitgehend zu.
    Was die Begriffe angeht, so habe ich Sie tatsächlich missverstanden. Natürlich hat ein Begriff wie 'Zigeuner' nach wie vor seine Daseinsberechtigung, solange er nicht diffamierend benutzt wird. Ihr Beispiel mit dem Schnitzel gefällt mir sehr gut... :-) Es wäre eher eine Beleidigung der Sinti und Roma (und obendrein sprachlich affig), es aus Gründen der politischen Korrektheit etwa in 'Sinti-und-Roma-Schnitzel' umzubenennen, da die Wertung des Wortes 'Zigeuner' in Bezug auf das Schnitzel positiv ausfällt.
    Was das Wort 'Jude' angeht, kann ich nichts Vergleichbares aus Erfahrung berichten. In welchem konkreten Fall wurde es denn verboten bzw. zensiert?
    Abschließend ein paar Worte zu Ihrem Pseudonym: Ich wollte weniger wissen, wieso Sie überhaupt ein Pseudonym verwenden (darüber kann man wahrlich streiten; ich bin der Ansicht, jeder Mensch sollte öffentlich zu dem stehen, was er sagt/schreibt), sondern vielmehr, wieso es gerade "Ernst Hartmann" sein muss. Ich schließe aus Ihrem letzten Satz, dass Sie auf den SS-Brigadeführer anspielen. Sollte ich mit meiner Vermutung richtig liegen, würde ich Sie höflich bitten, künftig ein anderes Pseudonym zu verwenden. Es ist zwar richtig, dass die ÖDP keine "antideutsche" Politik macht (was auch immer Sie darunter verstehen) - auch ich bin sehr gerne Deutscher -, ich möchte aber betonen, dass sie im Parteienspektrum in der politischen Mitte verankert ist und sich von jeglicher Art des Extremismus distanziert. Den gedanklichen Bogen zu einem Kriegsverbrecher wie Ernst Hartmann halte ich daher für mehr als unpassend.

  • #5

    Nicht mehr Ernst Hartmann (Mittwoch, 06 März 2013 03:47)

    OHWEIA! ICH BIN JETZT GERADE SCHOCKIERT! DASS DAS DER NAME EINES EHEMALIGEN SS-BRIGADEFÜHRERS WAR, WAR MIR IN KEINEM MOMENT BEWUSST. ICH DISTANZIERE MICH HIERMIT DEFINITIV VON DIESEM BISHER VON MIR HIER VERWENDETEN PSEUDONYM! ICH HATTE ES DESHALB GENOMMEN, WEIL ES EINFACH DER DEFTIGEN MENTALITÄT, DER „WÜRZE“ DES DEUTSCHTUMS SEHR GUT ENTSPROCHEN HATTE - SO JEDENFALLS MEIN GEFÜHL. AUCH KÖNNTE "ERNST HARTMANN" EINFACH EIN DEUTSCHER ALLERWELTSNAME SEIN - WIRD ES IHN BESTIMMT ZU HAUF NOCH GEBEN.

    LASSEN SIE ES EINFACH GELTEN, WENN ICH MICH IN ZUKUNFT EINFACH "CLAUDIO PIZZARO" ;-) NENNE! ;-P NEIN, VERMUTLICH WERDE ICH ZUKÜNFTIG EINFACH MEINEN VORNAMEN VERWENDEN, ODER IRGENDETWAS WENIGER BEDENKLICHES... ENTSCHLIEßE ICH MICH ABER DOCH DAZU, DEN NAMEN „ERNST HARTMANN“ WEITERHIN ZU VERWENDEN, DANN NUR ALS DEUTCHEN ALLERWELTSNAMEN - KEINESFALLS MIT BEZUG AUF UNSERE VERGANGENHEIT! (OH MANN, ICH LEGE ES JA GERADEZU AUF NAZIJÄGER AN - AUWEIA...)

    ICH KANN IHNEN MAL SAGEN, WIE ES EVENTUELL - JA SOGAR WAHRSCHEINLICH - ZU DEM PSEUDONYM „ERNST HARTMANN“ GEKOMMEN IST! DAS WIRD WAHRSCHEINLICH IRGENDWAS UNTERBEWUSSTES GEWESEN SEIN. KOMMEN ANTINAZIFILME HIERZULANDE JA NICHT GERADE SELTEN VOR... JA, BADEN WIR UNS JA REGELRECHT IN UNSERER VERGANGENHEIT, JA GAR IM HOLOCAUST, WAS ÜBRIGENS MIR - WÄRE ICH EIN JUDE - GANZ GANZ KLAR MISSFALLEN WÜRDE! KÖNNEN SIE MIR ÜBRIGENS VIELLEICHT VERRATEN, WESHALB ES IMMER WIEDER JUDEN GIBT, DIE SICH AUF DIE SEITE DER EXTREMEN RECHTEN SCHLAGEN? GIBT ES GAR EINE NEONAZI-ORGANISATION, DIE U.A. SCHRIFTEN IN HEBRÄISCH RAUSBRINGEN! WAS SOLL DAS? DAS WÄRE GLATT SO, ALS WÜRDE SICH EIN BEHINDERTER FREIWILLIG AUF DEN TISCH EINES DR. MENGELE LEGEN, GAR DARAUF BESTEHEN UND EINGESCHNAPPT SEIN, WÜRDE MAN ES IHM VERWEHREN... SELTSAM IST SOWAS...!

    NUN WILL ICH IHNEN ABER NOCH ERKLÄREN, WO MIR DER ERWÄHNTE POLITISCH KORREKTE IRSINN UNTERGEKOMMEN IST. DAS WAR IN EINEM JUGENDFORUM - IST BEREITS EINIGE JAHRE HER - JEDENFALLS FAND ICH DAS WIRKLICH TOTAL WAHNWITZIG. MAN DURFTE DAS WORT JUDE NICHT VERWENDEN! ANDERERORTS IST ES UNTERSAGT, DAS WORT „ADOLF“ AUSZUSCHREIBEN... ES KANN WIRKLICH NICHT ANDERS SEIN, ALS DASS MAN [IM GEDANKEN] SPRACHLOS MIT DEM KOPF SCHÜTTELT... ÄHNLICH VERHÄLT ES SICH MIT DEN ZAHLLOSEN RECHTSCHREIBREFORMEN! (NEE, NEE, NEE, WAS DIE MIT UNSERER SPRACHE MACHEN...)

  • #6

    Manuel Dekielinski (Mittwoch, 06 März 2013 12:34)

    Da ich mir so etwas in der Richtung schon gedacht hatte und niemanden unter Generalverdacht stellen möchte, danke ich Ihnen für Ihren erneuten Kommentar.
    Um Missverständnisse zu vermeiden, schlage ich dennoch vor, dass Sie ihr bisheriges Pseudonym ablegen und einfach ein anderes verwenden.
    Dem, was Sie über "Anti-Nazi-Filme" schreiben, stimme ich weitgehend zu. Ich halte es zwar für sehr wichtig, die deutsche Vergangenheit niemals zu vergessen, dennoch ist sie m. E. in einem zu hohen Maße in den Medien präsent. Als Deutscher einer völlig anderen Generation stört es mich, (besonders im Ausland und da besonders in Amerika) immer wieder auf die Zeit des Zweiten Weltkriegs beschränkt zu werden. Ich habe damals nicht gelebt und fühle mich daher auch nicht für damals verantwortlich. Ich gebe Ihnen auch darin Recht, dass das Unterbewusstsein mit Sicherheit eine große Rolle spielt; manchmal habe ich den Eindruck, die deutsche Fernsehlandschaft agiert nach dem Motto: "Je mehr wir über die bösen Deutschen von damals berichten, umso erleichterter dürfen wir uns heute fühlen. Schaut alle her, wie betroffen und reumütig wir sind!" Das ist eine Art 'Ablasshandel', der paradoxer nicht sein könnte, denn er hilft weder den Opfern (und deren Nachfahren) noch kann damit irgendetwas rückgängig gemacht werden. Ich empfehle den Film "Ein ganz gewöhnlicher Jude", der - aus Sicht eines Juden - beeindruckend zeigt, wie sich Juden in Deutschland durch stete Sonderbehandlung und eine übertriebene 'Samthandschuhmentalität' seitens der Deutschen eher benachteiligt fühlen als wenn man das Thema einfach mal auf sich beruhen lassen und damit für 'echte' Gleichberechtigung/-behandlung sorgen würde. Eine ähnliche Entwicklung ist in diversen Talkshows zu beobachten, die vermehrt Homosexuelle einladen: "Seht her, wir haben gar nichts gegen Homosexuelle, denn wir laden sie ständig ein!" Bei aller Befürwortung der Gleichberechtigung, ist diese - im Vergleich zur Gesamtbevölkerung - überproportionale Präsenz nicht die eigentliche Diskriminierung? Solange es nötig ist, darauf hinzuweisen, dass man nichts gegen Homosexuelle hat, solange ist noch keine echte Gleichberechtigung erreicht. Hape Kerkeling antwortete einst treffend auf die Frage einer Reporterin, ob Homosexualität denn inzwischen gesellschaftlich akzeptiert sei: "Allein Ihre Frage ist ein Zeichen dafür, dass sie es nicht ist."
    Von Juden, die sich auf die Seite der extremen Rechten schlagen, weiß ich nichts, von daher kann ich dazu leider nichts sagen.

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