"Mama, Nutella is' alle!" - "Dann iss Wurst!"

Kinder lieben sie und sie gehört auch irgendwie zum Frühstück dazu: Nutella. Doch was, wenn sie leer ist? Dann greift man eben auf andere Sachen zurück, z. B. auf Wurst.

Wurst und Schinken
Foto: Gordito1869, Lizenz: GFDL (Link im Impressum)

Denn Wurst steht erfahrungsgemäß auf einer Stufe mit Nutella, Käse oder Marmelade. Sie ist ein Lebensmittel wie jedes andere auch, sozusagen 'gleichberechtigt' neben den anderen.

Der Satz in der Überschrift stammt aus dem Spielfilm 'Wo ist Fred?' und steht nicht nur stellvertretend für viele Mütter und Kinder in Deutschland, sondern auch stellvertretend für unseren leichtfertigen Umgang mit dem Leben: Unser Lieblingsnahrungsmittel geht zur Neige, also legen wir totes Tier aufs Brot, manchmal sogar als 'Notlösung' (weil eben keine Nutella da ist...), als eine Art 'billige Alternative'.

Man stelle sich einmal vor, jedes Kind müsse den Tod des Tieres mit ansehen, welches später als Wurst oder Schinken auf seinem Teller landet! Ich fordere nicht, dass es so sein soll, denn "die armen Kinder und so"... - Aber halt! Wieso eigentlich nicht? Wir geben unseren Kindern Wurst und Fleisch zu essen und das in Hülle und Fülle - wie das Beispiel zeigt, häufig sogar als zweite Wahl, weil gerade nichts Anderes da ist. Und dann tun wir so, als fielen sie vom Himmel? Die Realität sieht anders aus: Wir leben in einer Gesellschaft, in der Leben zu vernichten beinah rentabler und unkomplizierter ist als das Zusammenmischen von Fett und Zucker. Dabei verstehen gerade Kinder - mehr als Erwachsene -, dass auch das Leben eines Tieres schützenswert ist. Sollten Kinder nicht gerade deshalb frühzeitig darüber aufgeklärt werden, woher ihr Essen stammt und wie Tiere dafür leiden müssen? Ich halte das für wesentlich wichtiger als die sogenannten Medienkompetenzen... :-/ Aber es passiert nichts. Man finanziert teure 'Laptops-für-alle-Grundschüler-Projekte', während die Schulkantinen jeden Tag immense Überschussmengen Fleisch 'entsorgen'. - Kennen Sie den kleinen Luiz? Er hat seine Mutter zu Tränen gerührt und ist inzwischen auf YouTube zum Star geworden. Dabei spricht er nur das aus, was eigentlich selbstverständlich sein sollte (hier klicken, um das Video anzusehen).

Ich kann mich an eine Zeit erinnern, da wurde darüber diskutiert, ob man 'Krebs-Lungen' auf Zigarettenschachteln drucken solle. Ich finde, es ist eher an der Zeit, Schlachthof-Fotos auf Wurst und Fleisch zu drucken. "War klar, der Öko will uns das Fleisch miesreden", höre ich empörte Fleischesser raunen. Dabei ist es nicht meine Schuld, dass Tiere ermordet werden müssen, um sie zu essen, es ist ein Naturgesetz, das sich leider nicht umgehen lässt. Meine Absicht ist nicht, Genuss zu verbieten, sondern die Konsequenz des eigenen Verhaltens vor Augen zu führen und Menschen dafür zu sensibilisieren, welchen Einfluss sie auf die belebte und unbelebte Natur haben können (Ökologie = die Lehre vom Menschen in seiner 'Umwelt'). Denn Tierliebe ist in Deutschland leider ein sehr ambivalentes Phänomen.

Zoos und Tierparks erfreuen sich großer Beliebtheit, die Tiere dort sind ja auch einfach "sooo niedlich". Und erst der Streichelzoo mit den "kleinen, putzigen Schäfchen und Ziegen"! Gleich daneben der Imbiss mit Bockwurst und Schnitzel. Jamjam, lecker! Da lobe ich mir die Südamerikaner, bei denen man das Meerschweinchen, das man zu verspeisen gedenkt, noch selbst aussuchen kann... Im TV geht's mit der Tierliebe weiter: Was freuen wir uns, wenn ein Feuerwehrmann im großen RTL-Jahresrückblick erzählt, er habe dieses Schwein oder jenen Hirsch von der Autobahn gerettet. Die Familie, die einen hinkenden Vogel aufgenommen und wieder 'startklar' gemacht hat. Das Kaninchen, das vom THW aus dem Abflussrohr befreit wurde. Und dann verfallen alle in ein kollektives "Nein, wie süüüß! Also ich hätte das arme Tier auch gerettet und vor dem Tode bewahrt", während sie auf dem Sofa sitzen und genüsslich ihr Salami-Brot essen. Tolle Wurst.

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