Wohin mit dem Kind?

Unter genau diesem Titel lief neulich eine Dokumentation im Fernsehen. Junge Eltern beschwerten sich lauthals darüber, dass es nicht genug Betreuungseinrichtungen gibt. Doch ist es wirklich Staatsaufgabe, die Kleinen zu umsorgen?

Inzwischen gibt es ihn: Den offiziellen Anspruch auf einen Kita-Platz. Ich versuche, diesen Artikel möglichst objektiv zu halten, möchte mir dennoch nicht verkneifen, dass Kitas in meinen Augen in erster Linie Verwahrstationen gleichen; allein der Titel der Fernsehsendung unterstreicht diesen Eindruck: "Wohin mit dem Kind?" Das Kind als lästiges Anhängsel, das geboren und weggegeben wird; mich erinnert das Ganze an Einkaufsbummel und die anschließende Frage: "Wohin jetzt mit dem ganzen Kram?"

Wie wäre es denn damit, als Eltern Verantwortung zu übernehmen? Ein Kind ist schließlich kein Lifestyle-Accessoire, sondern ein Lebewesen. Wer ein Kind in die Welt setzt, sollte das aus Liebe und in voller Verantwortung tun. Würden Sie ein Auto kaufen, obwohl Sie gar keinen Führerschein haben? ... Eben! Genau so verhält es sich mit einem Kind: Man sollte erst die Rahmenbedingungen schaffen, die es ermöglichen, ein Kind verantwortungsbewusst großzuziehen; erst dann ergibt eine (liebevolle!) Zeugung einen Sinn. Leider ist es oft andersherum: "Das Kind ist da. Und jetzt? Wohin damit?"

Dabei sollten junge Eltern bedenken: Der Staat kann nicht alles regeln. Vor allem aber ist er nicht für die Kindererziehung verantwortlich. Er sollte vielmehr für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf eintreten und Eltern dabei unterstützend zur Seite stehen. Häusliche Erziehung (übrigens DAS Erziehungsmodell der letzten 2.000 Jahre...) ist nicht per se als altbacken zu verurteilen und traditionellen Familienbildern ein vergleichbarer 'Status' einzuräumen. Nur so ist echte Wahlfreiheit gewährleistet. Kita-Betreuung und Erziehung in den eigenen vier Wänden sollten gleichberechtigt nebeneinander stehen. Es kann nicht sein, dass sich eine Mutter, die ihr Kind zu Hause erziehen und deswegen eine berufliche Auszeit nehmen möchte, verantworten und sagen lassen muss, es gäbe doch schließlich Kitas.

Ein Fall in meinem engeren Bekanntenkreis setzte dem Ganzen die Krone auf: Eine Bekannte wollte nach 'Erziehungs-Auszeit' an ihre alte Arbeitsstelle zurückkehren, allerdings nur noch halbtags. Ihr Chef meinte nur: "Das machen wir eigentlich nicht mit, aber für Sie mache ich mal eine Ausnahme." Wo sind die Gesetze, die dieses familienfeindliche Verhalten sanktionieren? Und wann erleben wir endlich die Wende, weg vom Allheilmittel 'Kinder in fremde Obhut geben'? Es ist nicht die einzig wahre Lösung für Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Die Wirtschaft muss sich der Familie anpassen, nicht umgekehrt. Wer etwas Anderes propagiert, ist m. E. engstirniger als die 'Betreuungsgeldler' der CDU und CSU zusammen.

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