Und plötzlich ist man offline...

Vor einigen Tagen gab mein (recht alter) Computer wieder einmal den Geist auf. Windows war 'zerschossen' und ließ sich nicht mehr starten. Dass Sie diese Zeilen hier gerade lesen können, haben Sie meinem guten Freund Sven zu verdanken, der mir kurzfristig mit seinem Fachwissen helfen konnte und meinen Rechner wieder fit machte. Gewohnheitsmäßig hat mich auch dieses Ereignis zum Nachdenken angeregt.

Es hat mir nicht nur gezeigt, dass es schön ist, wenn man Freunde hat, auf die man sich verlassen kann, sondern auch, wie sehr man in der heutigen Zeit von elektronischen Helferlein abhängig ist oder zumindest meint, man sei es. In den Tagen ohne PC und Internet vergingen selten mehr als ein paar Stunden, in denen ich das gute Stück nicht gebraucht hätte. Doch stopp! Ist das wirklich so? Muss man fehlendes Wissen bei Wikipedia nachschlagen oder reicht auch das Lexikon im Schrank? Muss man Bücher bei Amazon bestellen oder wäre es nicht ohnehin besser, den örtlichen Händler zu unterstützen? Muss man permanent erreichbar sein und sich bei seinen Freunden entschuldigen, wenn die E-Mail mal eine Woche unbeantwortet bleibt? Ich kann nach dieser Woche aus Überzeugung sagen: "Nein, man muss das alles nicht!" Im Gegenteil: Plötzlich hat man wieder Zeit für sinnvollere Dinge: Wieso geht man Freunde nicht einfach besuchen, um ihnen den neusten Klatsch und Tratsch zu erzählen? Wieso geht man nicht in den CD-Laden, um sich mit anderen Käufern über ihren Musikgeschmack zu unterhalten und so u. U. neue Leute kennen zu lernen? Wieso spielt man am Feierabend Computerspiele statt das Herbstwetter und die frische Luft zu genießen? Letztlich gipfelt all das in der simplen Frage: Wieso lässt man den Computer (oder das Smartphone) nicht häufiger einfach mal aus? Dazu ein passendes Gedicht des Dalai Lama, es heißt 'Verkehrte Welt': "Wir haben größere Häuser, aber kleinere Familien, mehr Arbeitserleichterungen, aber immer weniger Zeit. Wir haben mehr akademische Titel, aber weniger Verstand, mehr Wissen, aber weniger Urteilsvermögen, mehr Fachleute, aber umso mehr Probleme, mehr Arzneien, aber weniger Gesundheit. Wir haben es bis zum Mond und zurück geschafft, aber es fällt uns schwer, die Straße zu überqueren, um den neuen Nachbarn kennen zu lernen. Wir bauen immer mehr Computer, um immer mehr Informationen zu speichern und immer mehr Kopien zu produzieren, aber wir sprechen immer weniger miteinander. Während wir auf Quantität setzen, wird die Qualität immer knapper. Wir leben in einer Zeit der schnellen Küchen und der langsamen Verdauung, der großgewachsenen Menschen und der kleinwüchsigen Charaktere, der satten Gewinne und der verkümmerten Beziehungen. Es ist eine Zeit, in der viel im Fenster steht - und nichts im Zimmer."

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Kommentare: 2
  • #1

    sonnenanbeter (Mittwoch, 24 Oktober 2012 16:42)

    Mir kommt es manchmal so vor, als ob ein ödp-Mitglied ohne Internetanschluß ziemlich wertlos ist, die lieben Freunde weisen dann stets auf das Internet hin, anstatt sich mal übers Telefon zu unterreden, oder sich einmal zu besuchen, dann könnte man über dies und jenes plaudern, ohne gleich unüberlegtes gedankengut in die öffentlichkeit des internets zu geben.

  • #2

    Manuel Dekielinski (Donnerstag, 25 Oktober 2012 10:40)

    @ sonnenanbeter: Das würde ich so nicht sagen. Es finden ja auch genug Veranstaltungen 'ohne Internet' statt. Wir haben unsere Stammtische, Infostände und untereinander auch den Kontakt via SMS/Telefon. Was genau meinst Du denn mit "unüberlegtem Gedankengut"? Prinzipiell darf im Internet jeder seine freie Meinung äußern, das ist ein freies Land. Und sofern klar ist, dass es sich um persönliche Meinungen handelt und keine offiziellen Programmaussagen der ÖDP, ist dagegen doch auch nichts einzuwenden.

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